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Natur(zerstörende) Verhältnisse – Tierproduktion, Klimagerechtigkeit und was das mit Kapitalismus zu tun hat

Tierproduktion und Klima

Bericht zur Veranstaltung „Natur(zerstörende) Verhältnisse – Tierproduktion, Klimagerechtigkeit und was das mit Kapitalismus zu tun hat“

Am 15.5.2018 um 19 Uhr wurde von dem Klimakollektiv Oldenburg in Zusammenarbeit mit der Kampagne gegen Tierfabriken eine Veranstaltung mit dem Titel „Natur(zerstörende) Verhältnisse Tierproduktion, Klimagerechtigkeit und was das mit Kapitalismus zu tun hat“ an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg organisiert. Finanziert wurde diese mit der Unterstützung des Asta. Zwei Referent*innen von der Kampagne gegen Tierfabriken Niedersachsen referierten vor ca. 30 Menschen – nach einer kurzen Vorstellung der Kampagne – über die Themen Tierfabriken, Klimagerechtigkeit und Kapitalismus. Anschließend gab es eine Diskussion.

Die Referent*innen berichteten, dass die Kampagne schon seit einigen Jahren mit verschiedenen Aktionen aktiv gegen den Ausbau von Geflügelhöfen arbeitet. Sie erzählten von den schrecklichen Lebensverhältnissen der Tiere und den inhumanen Schlachtanlagen, in denen sie in Massen getötet werden.

Sie führten den Begriff der Klimagerechtigkeit ein, nachdem die Regionen der Welt, die am meisten zum Klimawandel beitragen haben, auch die Hauptverantwortung für die Folgen des Klimawandels tragen müssen. Momentan ist dies nicht der Fall. Die Regionen in der Welt die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben, haben am meisten mit den Folgen zu kämpfen. Des weiteren beschrieben die zwei Referent*innen, die schon jetzt zu spürende Auswirkungen des Klimawandels.

Der Zusammenhang zwischen Klimawandel und Tierproduktion, so erläuterten die Referent*innen , sei in den verschiedenen Produktionsstufen bei der Herstellung von Fleisch und Tierprodukten zu finden.Von Futtermittelproduktion über Methanemissionen bei der Mästung und Nitratbelastung des Grundwassers in Niedersachsen beschrieben sie den zerstörerischen Einfluss von Tierproduktion auf Umwelt und Klima.

Zum Schluss der Vortragsteiles, beleuchteten die Referent*innen, noch den Zusammengang zum Kapitalismus. So sei es im Kapitalismus üblich, dass andere ausgebeutet werden. Dies kann auch in der Tierproduktion gesehen werden. Zum Bespiel fehlen den zum Großteil migrantischen Arbeiter*innen in der Fleischindustrie  grundlegende Arbeitsrechte. Aber auch in den Futtermittelanbaugebieten würden Menschen leiden, denn dort müssten Anwohner*innen ohne angemessene Entschädigung die Anbaugebiete verlassen. Allgemein lege der Kapitalismus, durch die stetige Forderung nach Wachstum, die Grundlage für Tierproduktion und den Klimawandel.

Bei der anschließenden Diskussion beteiligten sich viele der Zuhörer*innen rege. Unter anderem wurde diskutiert, wie schon jetzt Alternativen zum bestehenden System gelebt werden können und die Möglichkeit einer komplett bio-veganen Landwirtschaft erwogen. Es wurde auch der Frage nachgegangen, ob es überhaupt moralischen vertretbar sei, Fleisch bzw. Tierprodukte zu konsumieren.

Insgesamt wurde der Abend sowohl von den Referent*innen als auch vom Klimakollektiv als Erfolg gewertet. Auch die Besucher*innen schien die Veranstaltung zu gefallen, sie äußerten sich positiv über den Vortrag und viele schienen mit großem Interesse und Begeisterung der Diskussion beizuwohnen.

 

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