Stellungnahme

Gegen die Einladung von Prof. Dr. Hans-Werner Sinn

In der Woche der Eröffnungsrede Hans-Werner Sinns wird es einen Infostand im Mensafoyer geben. Dort könnt ihr mehr über Sinns Positionen und unsere Gegenpositionen erfahren.

Der langjährige Präsident des ifo Instituts, Prof. Dr. Hans-Werner Sinn, wird nach dem Willen des Präsidiums der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und der Universitätsgesellschaft die Festrede zur Eröffnung des akademischen Jahres 2018/19 am 18. Oktober 2018 halten. Diese Entscheidung ist auf undemokratischem Wege ohne Beteiligung von Universitätsgremien zu Stande gekommen.

Die Carl von Ossietzky Universität stand mit ihrer Geschichte immer für eine kritische Wissenschaft in gesellschaftlicher Verantwortung. Der Name der Universität bringt laut Grundordnung die Übereinstimmung mit den Prinzipien Ossietzkys zum Ausdruck: „Politische Freiheit und soziale Gerechtigkeit, eine institutionell und soziokulturell verankerte demokratische Republik, eine Wissenschaft und öffentliche Wirksamkeit im Dienste von Gemeinwohl und Frieden.“ (Präambel der Grundordnung) Richtigerweise postuliert die Universität an vielen Stellen eine Wissenschaft für ökologische Verantwortung und Nachhaltigkeit, für Inklusion und gesellschaftliche Teilhabe.

Die Universität lädt mit Hans-Werner Sinn aber einen Wissenschaftler ein, dessen Positionen, würden sie reale Politik, das genaue Gegenteil bedeuten: mehr ökologisch schädlicher Ressourcenverbrauch, soziale Ausgrenzung und mehr soziale Ungerechtigkeit. Zwar hat Herr Sinn in seinen wissenschaft­lichen Analysen wichtige reale gesellschaftliche Problemkonstellationen untersucht und sie meist tiefgründiger bearbeitet als viele andere Volkswirte/innen. Er steht aber mit seinen politischen Vorstellungen wie kaum ein anderer Wirtschaftswissenschaftler für die neoliberale Ausrichtung der Gesellschaft: er hält Gewerkschaften und ihren Kampf um Mindestlöhne für schädlich, er steht für die stärkere Deregulierung des Arbeitsmarktes mit Absenkungen von sozialen Sicherungsniveaus und für Zwangsmaßnahmen gegen Arbeitslose. Er lehnt die ökologisch orientierten Regulierungen als „ineffektiv“ ab, bezeichnet den deutschen Weg der Energiewende als Irrweg, er ist glühender Verfechter der Atomenergie und er will die Flüchtlingssituation zum Anlass nehmen, Löhne abzusenken. Durch viele seiner Diagnosen zieht sich ein Standortnationalismus, weil seine ökonomischen Vorschläge bei der Lohnpolitik, dem Euro, der Schuldenkrise oder der ökologischen Krise nur die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen zum Ziel hatten. Die Migration osteuropäischer Arbeitskräfte nach Deutschland bezeichnet er z.B. als „fortwährenden Zustrom sogenannter schlechter Risiken“. Er fordert dagegen eine Immigration von Hochqualifizierten und nimmt damit den Fachkräfteabzug aus den Herkunftsländern in Kauf. Die von der Universität auf ihrer Webseite gepriesene Weltoffenheit sieht anders aus.

Wegen all dieser Positionen betrachten wir die Einladung Sinns zum Festredner als Fehler. Wenn an einer solchen Einladung festgehalten wird, wäre eine zusätzlich kontrovers angelegte Diskussionsveranstaltung mit Hans-Werner Sinn das Mindeste, um nicht den Eindruck zu erwecken, die Universität stehe hinter seinen politischen Positionen. Zwar findet am selben Tag eine weitere hochschulöffentliche Veranstaltung mit Herrn Sinn statt, doch der Vorschlag zu einem ebenbürtigen Gegenpart zu Herrn Sinn wurde abgelehnt, so dass er nur eine weitere Bühne erhält. Wissenschaftliche Auseinandersetzung im Sinne einer „Wirksamkeit im Dienste von Gemeinwohl und Frieden“ (Präambel der Grundordnung) kann so nicht erreicht werden. Wir fordern die Universitätsleitung auf, zukünftig Personen als Festredner/in einzuladen, die für das Wissenschaftsverständnis stehen, das in der Präambel und der kritischen Tradition der Universität zum Ausdruck kommt.

Oldenburg, Oktober 2018

Bestehende Signaturen

Erstunterzeichnende

    1. Allgemeiner Studierendenausschuss (AStA), Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    2. DGB Region Oldenburg-Ostfriesland
    3. Fachschaft Sustainability Economics und Management, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    4. GEW Niedersachsen
    5. IG Metall Oldenburg
    6. IG Metall Wilhelmshaven
    7. ver.di Betriebsgruppe, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    8. Arbeitslosenselbsthilfe Oldenburg e.V. (ALSO)
    9. Andreas H. Schmidt, Institut für Physik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    10. Anke Schafft-Nielsen, GEW Niedersachsen
    11. Antje Klinger, BIS Bibliothek, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    12. Astrid Müller, GEW KV Osnabrück
    13. Birgit Kürzel, ICBM, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    14. Birgit Ostendorf, GEW Weser-Ems
    15. Bi-Zahouli Zamblé, ver.di Oldenburg
    16. Burkhard Schniesing, GEW Niedersachsen
    17. Carsten Bauer, BIS Bibliothek ,Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    18. Cornelia Kruse, GEW KV Norden
    19. Dorothee Jürgensen, Geschäftsführerin, DGB Region Oldenburg-Ostfriesland
    20. Dr. Alfred Mikschl, Department für Informatik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    21. Dr. Andreas Hellmann, Fakultät VI, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    22. Dr. Björn Witha, Institut für Physik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    23. Dr. Detlev Heinemann, Institut für Physik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    24. Dr. Gerd Gülker, Institut für Physik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    25. Dr. Jan Colja Beyer, GEW Bremen
    26. Dr. Lüder von Bremen, Institut für Physik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    27. Dr. Martin Dörenkämper, Fraunhofer Institute for Wind Energy Systems, Oldenburg
    28. Dr. Michael Hölling, Institut für Physik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    29. Dr. Uwe Kröcher, Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    30. Eike Mayland-Quellhorst, Institut für Biologie und Umweltwissenschaften (IBU), Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    31. Elfie Feller, GEW KV Oldenburg-Stadt
    32. Frauke Haunhorst, Institut für Physik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    33. Gundi Müller, GEW Niedersachsen
    34. Günter Beyer, Referat Ausbildung, Fortbildung, Hochschulen und Forschung, GEW Niedersachsen
    35. Hansjürgen Otto, ehem. Personalrat, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    36. Hasso Rosenthal, GEW KV-Leer
    37. Hauke Hähne, Institut für Physik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    38. Heidi Zielke, Personalrat, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    39. Heiko Sterk, GEW KV Norden
    40. Hendrik Heißelmann, Institut für Physik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    41. Herbert Czekir, GEW Landesfachgruppe Senioren
    42. Hermann Rehdelfs, GEW KV Norden
    43. Jan-Gerd Walter, BBS Norden
    44. Jennie Auffenberg, Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    45. Jens Tambke, Institut für Physik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    46. Jonas Eilinghoff, Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Nds. Nord
    47. Jürgen Faber, GEW Niedersachsen
    48. Karen Eberhard, GEW Niedersachsen
    49. Kerstin Temmen, Fakultät I, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    50. Klaus Bartsch, Personalrat, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    51. Laura Pooth, Vorsitz, GEW Niedersachsen
    52. Lena Vorspel, Institut für Physik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    53. Malin Grajetzky, GEW Niedersachsen
    54. Margit Teborg, Personalrat, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    55. Markus Glötzel, Personalrat, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    56. Martina Bruse, Geschäftsführung, IG Metall Oldenburg
    57. Martina Müller, Präsidium, Referat PGR, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    58. Michael Hehemann, Geschäftsführung, IG Metall Emden
    59. Moses Kärn, Institut für Physik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    60. Natascha Beyer-Zamblé, GEW Niedersachsen
    61. Patrick Frank, Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Nds. Nord
    62. PD Dr. Tilman Hannemann, Fakultät IV, Institut für Philosophie, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    63. Peter Lilje, Vorsitz, GEW BV Hannover
    64. Peter Nowak, Vorstand, GEW Norden
    65. Petra Mende, Personalratsvorsitzende, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    66. Prof. (apl.) Dr. Ulrich Ruschig, Fakultät IV, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    67. Prof. (em.) Dr. Dietmar Seeck, Hochschule Emden-Leer
    68. Prof. (em.) Dr. Helge Peters, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    69. Prof. (em.) Dr. Hilbert Meyer , Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    70. Prof. (em.) Dr. Klaus Klattenhoff, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    71. Prof. Dr. Bernd Siebenhühner, Ökologische Ökonomie, Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg
    72. Prof. Dr. Carsten Müller, Hochschule Emden-Leer
    73. Prof. Dr. Christiane Brors, Department für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    74. Prof. Dr. Dietmar von Reeken, Institut für Geschichte, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    75. Prof. Dr. Ingo Mose, Institut für Biologie und Umweltwissenschaften, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    76. Prof. Dr. Martin Kühn, Institut für Physik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    77. Prof. Dr. Reinhard Schulz, Institut für Philosophie, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    78. Prof. Dr. Thomas Breisig, Department für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    79. Regina Grundmann, ICBM, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    80. Reinhard Samusch, Vorstand, GEW KV Norden
    81. Renko Buhr, Institut für Physik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    82. Roland Schörnig, GEW Weser-Ems
    83. Rüdiger Heitefaut, GEW Niedersachsen
    84. Rudolf Aelker, GEW KV Norden
    85. Sali Nolte, GEW Niedersachsen
    86. Sönke Volkmann, Bezirksvorsitz, GEW Braunschweig
    87. Stefan Störmer, Vorsitz, GEW Weser-Ems
    88. Sven Rößler, Fakultät I/Personalrat, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    89. Thomas Schneeberg, Personalrat/Fakultät I, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
    90. Wencke Hlynsdóttir, Vorsitz, GEW Weser-Ems

Online Signaturen

77 Frau Stella G. Uni Oldenburg Okt 18, 2018
76 Herr Georges M. Physik Okt 18, 2018
75 Frau Gisela E. Okt 18, 2018
74 Herr Christopher S. Okt 17, 2018
73 Frau Linn J. Okt 17, 2018
72 Frau Marie S. Okt 17, 2018
71 Frau Doreen S. Okt 17, 2018
70 Frau Hannah F. Okt 17, 2018
69 Herr Luca R. Okt 17, 2018
68 Frau Marit Z. Okt 17, 2018
67 Frau Amke P. Okt 17, 2018
66 Frau Meike W. Insitut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik/Uni Oldenburg Okt 17, 2018
65 Herr Mario P. Okt 17, 2018
64 Herr Thomas L. Landkreis Friesland Okt 16, 2018
63 Frau Ruth R. erwerbslose sozialwissenschaftlerin, engagiert an der carl-von-ossietzky-universität oldenburg Okt 16, 2018
62 Frau Robert V. Okt 16, 2018
61 Frau Jan W. Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Okt 16, 2018
60 Herr René S. Ratsherr DIE LINKE in Wiefelstede Okt 15, 2018
59 Frau Kea I. Okt 15, 2018
58 Frau Sören K. Institut für Ev. Theologie und Religionspädagogik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Okt 15, 2018
57 Herr Maximilian L. SDS Hochschulgruppe Okt 15, 2018
56 Frau Anne S. Erziehungs- und Bildungswissenschaften Okt 15, 2018
55 Herr Moritz Z. Student an der CvO Universität Okt 15, 2018
54 Frau Leo D. Campus Grün Oldenburg Hoschulgruppe Okt 15, 2018
53 Herr Hardo S. Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Okt 15, 2018
52 Frau Stipendiatinnen Und Stipendiaten Gruppe Oldenburg / Hans-Böckler-Stiftung O. Stipgruppe Oldenburg der HBS Okt 15, 2018
51 Herr Jérôme A. Okt 15, 2018
50 Frau Anna A. Okt 15, 2018
49 Herr Henning W. Okt 15, 2018
48 Frau Eva M. Okt 15, 2018
47 Mx. Alina D. Fakultät III (Studierend) Okt 14, 2018
46 Herr Klaas H. Okt 14, 2018
45 Frau Anna F. Okt 14, 2018
44 Frau Zoe W. Okt 14, 2018
43 Frau Amira M. Abgeordnete Deutscher Bundestag Okt 14, 2018
42 Frau Katharina M. Student Okt 13, 2018
41 Frau Bianca A. Okt 13, 2018
40 Herr Dr. Holger O. Okt 13, 2018
39 Herr Nico K. Student Institut für Musik Okt 13, 2018
38 Frau Ute V. Dept. für Informatik, Uni Oldenburg Okt 13, 2018
37 Frau Mona T. Okt 13, 2018
36 Herr Mwizewa M. Hochschule ohne Grenzen Uni Oldenburg Okt 12, 2018
35 Frau Lina M. Universität Oldenburg Okt 12, 2018
34 Frau Nelly E. Uni Oldenburg Okt 12, 2018
33 Frau Inga R. Carl von Ossietzky Universität Okt 12, 2018
32 Frau Katja B. Studentin Okt 12, 2018
31 Herr Marc D. Okt 12, 2018
30 Herr Sakhizada M. Okt 12, 2018
29 Frau Laila U. Okt 12, 2018
28 Dr. Christiane S. Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg, Department Humanmedizin Okt 12, 2018
27 Herr Marcel K. Okt 12, 2018
26 Frau Hannah D. Uni Oldenburg Okt 12, 2018
25 Frau Jens G. Okt 12, 2018
24 Herr Alexander W. Ratsherr der Stadt Varel Okt 12, 2018
23 Herr Alex J. Okt 12, 2018
22 Frau Leonie B. Studentin Okt 12, 2018
21 Herr Manuel G. Universität Oldenburg Okt 12, 2018
20 Frau Michelle L. Institut für Chemie Okt 12, 2018
19 Herr Arne W. Okt 12, 2018
18 Herr Edgar A. DIE LINKE. Bad Zwischenahn Okt 12, 2018
17 Frau Lukas P. Uni Oldenburg Okt 12, 2018
16 Frau Kristin S. GEW Wesermarsch Okt 12, 2018
15 Herr Stephan M. DIE LINKE. KV Friesland Okt 12, 2018
14 Frau Antonia L. Okt 12, 2018
13 Frau Tinda B. Okt 12, 2018
12 Frau Femke G. Okt 12, 2018
11 Frau Lisa Johanna K. Juso HSG Okt 12, 2018
10 Frau Zoe N. Ottersberg Okt 12, 2018
9 Frau Julia S. Okt 12, 2018
8 Frau Mathilda R. Okt 12, 2018
7 Herr Helge S. IG Metall Oldenburg Okt 12, 2018
6 Herr Jooris M. Carl-von-Ossietzky Universität Okt 12, 2018
5 Herr Söncke S. Sozialwissenschaften Okt 12, 2018
4 Herr Oliver S. Juso Hochschulgruppe Oldenburg Okt 12, 2018
3 Frau Christina B. Juso-Hochschulgruppe Okt 12, 2018
2 Frau Laura Y. Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Okt 12, 2018
1 Frau Heike W. Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften, Carl von Ossietzky Universität Okt 11, 2018

Zitate von Hans-Werner Sinn

Mit etwas mehr Ungerechtigkeit lebt es sich besser.“
(Sinn in der Süddeutsche vom 24. Oktober 2007)

Ihr Nachbar ist pleite. Gehen Sie dann aus Sympathie auch pleite?“
(Sinn zur Griechenlandrettung 2011, in der ARD-Sendung „Hart aber fair“)

Leider hat sich Deutschland mit seinem Ausstiegsgesetz zum Geisterfahrer in der Welt gemacht.“
(Hans-Werner Sinn zum Atomausstiegsgesetz in seiner Polemik „Das grüne Paradoxon“ (2008))

Je niedriger der Lohn, desto mehr Arbeit ist da.“
(Sinn im Chrismon von März 2006)

Die wahren Spekulanten waren die Regierungen der Krisenländer. Sie haben darauf gesetzt, dass wir sie freikaufen, wenn sie pleite sind.“
(Sinn im Interview mit der Süddeutschen Zeitung nach der Debatte über die Schuld der Finanzmärkte, 2012)

Die Entrüstung über die Gesetze des Kapitalismus ist müßig. Auch wenn diese Entrüstung die Fallgesetze beträfe, hätte Gott dafür nur ein müdes Lächeln übrig.“
(Sinn auf eine Rede von Franz Müntefering, SPIEGEL Online, 13. April 2005)

In jeder Krise wird nach Schuldigen gesucht, nach Sündenböcken. Auch in der Weltwirtschaftskrise von 1929 wollte niemand an einen anonymen Systemfehler glauben. Damals hat es in Deutschland die Juden getroffen, heute sind es die Manager.“
(Sinn zur Wirtschafts- und Finanzkrise im Tagesspiegel vom 27. Oktober 2008)]

„Wir können diese Willkommenskultur nicht fortsetzen, indem wir sagen, Bürgerkriegsflüchtlinge, egal woher, nehmen wir auf. Dazu ist Afrika mit seinen 1,1 Milliarden Menschen zu groß, und dazu gibt es dort zu viele Bürgerkriege.“
(Sinn in DIE WELT vom 3. März 2016)

„Wenn man genug Zöllner parallel arbeiten lässt, gibt es keine Staus. Die Zöllner sind billig. Wir reden hier über einen winzigen Bruchteil dessen, was die Flüchtlinge kosten. Grenzkontrollen heißen doch nicht, dass man die Grenzen schließt. Nur entscheidet der deutsche Staat, wen er hereinlässt.“
(Sinn in DIE WELT vom 3. März 2016)

„Sozialstaaten können ihre Versicherungsfunktion nur dann ausführen, wenn das Versicherungskollektiv – also die Bürger des Staates – nicht durch den fortwährenden Zustrom sogenannter schlechter Risiken belastet wird. Das ist ein Thema, das ich bereits in den 1990er-Jahren in einer Vielzahl von wissenschaftlichen Aufsätzen beleuchtet habe, weil es damals wegen des Falls des Eisernen Vorhangs eine Migrationswelle aus Osteuropa gab und es mich interessierte, wie man mit diesen Migrationen ökonomisch betrachtet am besten umgeht.“
(Sinn auf seiner Homepage am 31.03.2018, http://www.hanswernersinn.de/de/TichysEinblick_31032018)

Auf die Frage „Sollen die Gewerkschaften also höhere Löhne durchsetzen?“ antwortet Herr Sinn: „Nein, wenn die Löhne aufgrund der besseren Binnenkonjunktur steigen, ist es gut. Wenn sie steigen, weil die Gewerkschaften oder der Staat sie künstlich hochtreiben, kriegen wir eine Stagflation, also eine kostengetriebene Inflation, und eine Flaute mit mehr Arbeitslosigkeit. Die hilft niemandem. Wenn wir die Selbstkorrektur der Kapitalmärkte nicht behindern würden, käme alles ins Lot.“
(Zeit, 14.11.2013)

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Zitate von Hans-Werner Sinn

Mit etwas mehr Ungerechtigkeit lebt es sich besser.“
(Sinn in der Süddeutsche vom 24. Oktober 2007)

Ihr Nachbar ist pleite. Gehen Sie dann aus Sympathie auch pleite?“
(Sinn zur Griechenlandrettung 2011, in der ARD-Sendung „Hart aber fair“)

Leider hat sich Deutschland mit seinem Ausstiegsgesetz zum Geisterfahrer in der Welt gemacht.“
(Hans-Werner Sinn zum Atomausstiegsgesetz in seiner Polemik „Das grüne Paradoxon“ (2008))

Je niedriger der Lohn, desto mehr Arbeit ist da.“
(Sinn im Chrismon von März 2006)

Die wahren Spekulanten waren die Regierungen der Krisenländer. Sie haben darauf gesetzt, dass wir sie freikaufen, wenn sie pleite sind.“
(Sinn im Interview mit der Süddeutschen Zeitung nach der Debatte über die Schuld der Finanzmärkte, 2012)

Die Entrüstung über die Gesetze des Kapitalismus ist müßig. Auch wenn diese Entrüstung die Fallgesetze beträfe, hätte Gott dafür nur ein müdes Lächeln übrig.“
(Sinn auf eine Rede von Franz Müntefering, SPIEGEL Online, 13. April 2005)

In jeder Krise wird nach Schuldigen gesucht, nach Sündenböcken. Auch in der Weltwirtschaftskrise von 1929 wollte niemand an einen anonymen Systemfehler glauben. Damals hat es in Deutschland die Juden getroffen, heute sind es die Manager.“
(Sinn zur Wirtschafts- und Finanzkrise im Tagesspiegel vom 27. Oktober 2008)]

„Wir können diese Willkommenskultur nicht fortsetzen, indem wir sagen, Bürgerkriegsflüchtlinge, egal woher, nehmen wir auf. Dazu ist Afrika mit seinen 1,1 Milliarden Menschen zu groß, und dazu gibt es dort zu viele Bürgerkriege.“
(Sinn in DIE WELT vom 3. März 2016)

„Wenn man genug Zöllner parallel arbeiten lässt, gibt es keine Staus. Die Zöllner sind billig. Wir reden hier über einen winzigen Bruchteil dessen, was die Flüchtlinge kosten. Grenzkontrollen heißen doch nicht, dass man die Grenzen schließt. Nur entscheidet der deutsche Staat, wen er hereinlässt.“
(Sinn in DIE WELT vom 3. März 2016)

„Sozialstaaten können ihre Versicherungsfunktion nur dann ausführen, wenn das Versicherungskollektiv – also die Bürger des Staates – nicht durch den fortwährenden Zustrom sogenannter schlechter Risiken belastet wird. Das ist ein Thema, das ich bereits in den 1990er-Jahren in einer Vielzahl von wissenschaftlichen Aufsätzen beleuchtet habe, weil es damals wegen des Falls des Eisernen Vorhangs eine Migrationswelle aus Osteuropa gab und es mich interessierte, wie man mit diesen Migrationen ökonomisch betrachtet am besten umgeht.“
(Sinn auf seiner Homepage am 31.03.2018, http://www.hanswernersinn.de/de/TichysEinblick_31032018)

Auf die Frage „Sollen die Gewerkschaften also höhere Löhne durchsetzen?“ antwortet Herr Sinn: „Nein, wenn die Löhne aufgrund der besseren Binnenkonjunktur steigen, ist es gut. Wenn sie steigen, weil die Gewerkschaften oder der Staat sie künstlich hochtreiben, kriegen wir eine Stagflation, also eine kostengetriebene Inflation, und eine Flaute mit mehr Arbeitslosigkeit. Die hilft niemandem. Wenn wir die Selbstkorrektur der Kapitalmärkte nicht behindern würden, käme alles ins Lot.“
(Zeit, 14.11.2013)

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