Berichte

Schulvorbereitende Winterexkursion – eine Bildungsinitiative von Student*innen für Student*innen

Im niedersächsischen Kerncurriculum der Oberschule, sowie des Gymnasiums, sind Ski Alpin, Snowboard und Skilanglauf unter der Kompetenz des „Bewegens auf gleitenden- oder rollenden Geräten“ verankert. In der Studienzeit nehmen Exkursionen jedoch leider nur einen kleinen “Platz“ ein, obwohl diese für die spätere Schulzeit, in Form von Klassenfahrten, zur alljährlichen Routine gehören werden. Aufgrund dessen haben sich engagierte Sportstudent*innen der Universität zusammengeschlossen und eine solche Exkursion eigenständig organisiert. So wurde eine Skifahrt nach Galtür in Österreich vorbereitet, durchgeführt und nachbereitet. Den Teilnehmenden wurde die Möglichkeit geboten, einen Einblick in den organisatorischen Rahmen einer solchen Fahrt zu bekommen.

Zugänglich ist die Fahrt für alle Studierenden der Universität Oldenburg, richtet sich aber vor allem an Lehramtsstudierende und ist auf eine Anzahl von 25 Personen begrenzt. Sie findet in den Semesterferien statt, um nicht mit laufenden Veranstaltungen zu kollidieren. Die Fahrt, die in diesem Jahr vom 08. – 17. März stattgefunden hat, wurde vollständig von den Studierenden selbst organisiert. Hierzu gehörte: die Buchung der Unterkunft, Einkauf der Verpflegung, An- und Abreise, Ski- und Snowboardunterricht, sowie die Organisation der Skipässe.

Die Unterkunft liegt abseits der Gemeinde Galtür inmitten der Natur und ist deshalb auf Selbstversorgung ausgelegt, wodurch bei der Wahl der Verpflegung auf Nachhaltigkeit und angemessene Mengen geachtet werden muss. Da die Fahrt schon in den letzten beiden Jahren stattgefunden hat, klappte die Kalkulation der Mengen in diesem Jahr besonders gut. Lebensmittel, die zu viel kalkuliert wurden, wurden anderweitig verarbeitet. Beispielsweise wurden in diesem Jahr zu viele Bananen eingekauft und die Tatsache, dass diese nicht allzu lange haltbar sind, aktivierten die Studenten für eine nachhaltige Verarbeitung. Aus den „überschüssigen“ Bananen wurde Bananenmilch gemacht und Bananenbrot gebacken. So blieb es aus, dass diese verderben. 

In der Unterkunft wurde ein großer Wert auf Mülltrennung gelegt. Es gab verschiedene Behältnisse, in denen zwischen Bioabfall, Glas, Papier und Restmüll unterschieden worden ist. Außerdem haben einige Studenten tagsüber losen Müll auf der Piste eingesammelt und entsorgt. Das Skigebiet ist mit 48 Pistenkilometern vergleichsweise klein, wodurch es die Umwelt weniger belastet. Die Auswirkung des Wintersporttourismus auf die Umwelt ist ein stark diskutiertes Thema, weshalb der Fokus des Exkursionskonzepts darauf liegt, angehende Lehrkräfte an ökologische Winter-exkursionen heranzuführen und Alternativen zum Massentourismus aufzuzeigen. In Bezug auf die Busfahrt sollte erwähnt werden, dass diese in Form von einem „Pendelsystem“ organisiert wurde. Das heißt, wenn eine Exkursionsgruppe in Österreich ankommt, fährt eine andere Exkursionsgruppe wieder nach Oldenburg zurück. So werden Leerfahrten vermieden. Die Gruppen, die mit uns diesen Pendelservice nutzen sind andere Uni-Exkursionen und Schulklassen.

Abends wurden im Aufenthaltsraum Spiele gespielt und an jedem zweiten Abend in Workshops verschiedene Themen zum Wintersporttourismus und Möglichkeiten zur Nachhaltigkeit diskutiert. Ein diesjähriges Thema war, unter anderem, „Die Gefahren und Gegebenheiten abseits der Piste“. Es wurde thematisiert, bei welchen Schneeverhältnissen das Ski- und Snowboardfahren besser abgebrochen werden sollte und in wieweit das Fahren abseits der Piste die Umwelt zusätzlich belastet. Die verschiedenen Schichten des Schnees wurden begutachtet und in diesem Zusammenhang die Gefahr von Schneelawinen besprochen. Dieses Thema passte hervorragend zu den diesjährigen Wetterbedingungen. Die ganze Woche war überwiegend von starkem Schneefall geprägt. In Bezug auf die Bedingungen innerhalb des Skigebiets wurde in diesem Jahr auch eine Alternative zum klassischen Ski-Tourismus erprobt. Vom Sportinstitut der Universität haben wir Langlaufskier zur Verfügung gestellt bekommen und konnten so eine Alternative zum Alpinen Ski aufzeigen. Denn Ski-Langlauf benötigt keine Liftfahrten oder Massen an Schnee und ist somit auch außerhalb von (Hoch-)Gebirgen möglich.

weitere Berichte