Seit 15 Jahren besteht nun schon das studentische Netzwerk sneep e.V., welches sich mit Fragen der Wirtschafts- und Unternehmensethik sowie der Nachhaltigkeit auseinandersetzt. Zum Jubiläum fand in Berlin sowohl das reguläre halbjährliche Vereinstreffen, als auch ein Netzwerksymposium statt, zu dem nicht nur aktuelle Mitglieder geladen waren, sondern auch Alumni, die keinen Studierendenstatus mehr haben, dem Netzwerk jedoch immer noch treu geblieben sind und mit ihren ersten, oder auch schon langjährigen Berufserfahrungen den Studierenden kleine Orientierungshilfen geben können. Ein großer bundesweiter Erfolg des Netzwerks bildet zum Beispiel das Positionspapier „Nachhaltigkeit und Ethik an Hochschulen“ bei dem Sneep e.V. Mitverfasser ist. Mit dem Papier wird ein wichtiges Zeichen gesetzt, nachhaltiges und ethisches Handeln als Selbstverständlichkeit in Hochschulen und so in der Konsequenz auch in der Gesellschaft zu etablieren.
Die diesjährige Herbsttagung stand unter dem Titel „Ethik und Digitalisierung“. Inhaltlich erstreckten sich die Workshops über eine Bandbreite an Themen: „Neue Arbeit“ hieß der Titel eines Workshops, der sich mit neuen, flachen Unternehmensstrukturen beschäftigte, in denen Kommunikation und ein gutes Miteinander an erster Stelle stehen. Gleichzeitig wurde in einem anderen Workshop das Konzept der Entwicklungshilfe mit dem dazugehörigen Entwicklungsbegriff hinterfragt und ein Alternativkonzept vorgestellt, welches von Chancen durch Bildung handelt und durch einen, eingangs von Geldgebern, später jedoch als Generationenvertrag finanzierten, Studienkredit realisiert wird. Während einige Studierende sich mit der Möglichkeit beschäftigten, alte IT-Hardware so aufzubereiten, dass sie nicht auf den immer größer werdenden Müllbergen von Elektroschrott landet, sondern wieder instand gesetzt wird, um anderen Zwecken zu dienen, diskutierten andere Studierende über das Themenfeld der künstlichen Intelligenz. Im Rahmen dessen, wurde über Denkansätze aus philosophischer, mathematischer und auch ökonomischer Sichtweise diskutiert, bis hin zur Frage, ab welchem Punkt sich künstliche Intelligenz als Subjekt definieren könnte und dementsprechend einigen Grundrechten nicht mehr fern wäre.
Thematisch anschließend an diesen Vortrag wurde im Rahmen des Netzwerksymposiums ein Vortrag zum Thema „Mensch, Maschine“ gehalten, der eine überraschende Kehrtwende nahm und über den Umweg über Sexroboter bei der Frage nach einer sogenannten Roboterethik landete. Die Tagung wurde erfolgreich mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Digitalisierung, Macht und Verantwortung“ abgeschlossen und hat insgesamt einen bleibenden und inspirierenden Eindruck hinterlassen.
Die Lokalgruppe sneep Oldenburg war mit einer Gruppe von sechs Personen in Berlin vertreten und bekam so Einblicke in die Arbeit anderer Lokalgruppen, nahm an den Vereinssitzungen teil und bekam thematische Inputs in Form vielseitiger Vorträge und Workshops.
Aktuell trifft sich die Oldenburger Gruppe immer montags, um 18 Uhr und freut sich über neue sneeps in spe!