BigBlueBildung – Der Tag des Lehrens und Lernens 2020

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Wie viele andere Veranstaltungsformate zieht auch der Tag des Lehrens und Lernens in diesem Jahr in digitale Räumlichkeiten um. Nicht ändern wird sich die grundsätzliche thematische Ausrichtung: für einen Tag, am 26. November, stehen aktuelle Fragen der Lehre an der Uni im Mittelpunkt einer Reihe von verschiedenen Formaten. War die ‚physische‘ Variante des TdLL durch viele gleichzeitig stattfindende Veranstaltungen und messeartige Infostände geprägt, so ist der TdLL dieses Jahr letztlich etwas ‚linearer‘, das heißt die meisten Veranstaltungen finden nacheinander, und nicht etwa gleichzeitig miteinander, statt. 

Die thematische Ausrichtung des „TDLL“ ist, wie es sich angesichts der Erfahrungen des letzten und des aktuellen Semesters wenig überraschend aufdrängt, die Lehre zu Zeiten der Coronakrise – also die digitale Lehre. Den Auftakt des Tages macht eine Podiumsdiskussion mit Lehrenden und Studierenden zu diesem Thema. „Die digitale Lehre benötigt funktionierende Technologie und Kompetenzen der Nutzer_innen – aber darüber hinaus behalten wir den Fokus auf gute Lehre: wie kann die Technik genutzt werden, um während, aber auch nach Corona-Zeiten, inhaltliche, soziale und didaktische Aspekte des Lehrens zu gestalten?“

Die Studentin, die in der Runde teilnehmen wird, arbeitet zur Zeit an einem Forschungsprojekt zum Studieren in Coronazeiten. In diesem Rahmen wurden im Sommer insgesamt 19 studentische Forschungsprojekte unterstützt. Diese Projekte werden auf dem TdLL in einer Online Postersession vorgestellt. Diese Form einer Online Postersession fiel ihrerseits nicht vom Himmel, sondern war das Ergebnis eines „Hackathon“ im Sommersemester, über den wir in der letzten Ausgabe der ‚kleinen Weltbühne‘ bereits berichtet haben. Wie funktioniert das konkret? Dazu Antonia Ley vom Referat für Studium und Lehre… „Die Poster werden am TdLL über ein Online-Tool präsentiert. Uns war es wichtig, dass die Funktionen einer realen Postersession – soweit es der virtuelle Raum zulässt – erfüllt werden können. Deshalb kann man sich zum einen die Poster der studentischen Forschungsprojekte ansehen. Zum anderen gibt es die Möglichkeit über einen verlinkten BigBlueButton-Raum mit den ForscherInnengruppen in Kontakt zu treten und sich live auszutauschen.“

Die Förderung der 19 studentischen Forschungsprojekte erfolgte im Rahmen des Projekts „Forschungsbasiertes Lernen im Fokus (FLiF)“. Eine solcher Förderung studentischer Forschung – vor allem in die ‚alltägliche‘ Lehre hinein – hat sich die Uni ins Stammbuch geschrieben. Eine Reflexion dieses Ansatzes ist dann Thema des Nachmittagsblocks des TdLL. Hintergrund dessen ist, dass das Projekt FLiF+ nun nach 9 Jahren, wenn man die beiden Förderperioden des Projekts zusammenzählt, ausläuft. Die Projektleiterin Susanne Haberstroh gibt dann einen Einblick dazu, wie es weitergehen könnte: „Ab dem Sommersemester 2021 wird das Programm „Forschendes Lernen“ eingerichtet. Dieses Programm unterstützt die Aktivitäten rund um Forschendes Lernen an der Universität Oldenburg, beispielsweise in Form von weiterer Förderung studentischer Forschungsprojekte, die anteilige Finanzierung von Reisen Studierender zu Konferenzen und Kongressen oder hochschuldidaktische Weiterbildungen zum Forschenden Lernen.“

Wie sich forschendes Lernen in die ‚normale‘ Unilehre übersetzen kann, ist Diskussionsthema dieses Themenblocks. Dabei werden Simone Schipper und Carola Schirmer  Herausforderungen für die Lehrenden sowie Möglichkeiten der didaktischen Umsetzung des Forschenden Lernens  benennen. „Die Gestaltung des Forschenden Lernens bringt eine Reihe von Herausforderungen für Lehrende und Studierende mit sich. Daher unterstützen wir Lehrende dabei, Forschendes Lernen und seine Ziele umzusetzen, nämlich die Realisierung Studierenden-zentrierter Lehre mit aktiven Studierenden, die eigenständig Vorgehensweisen entwickeln, eigene Perspektiven einbringen, sich kritisch mit bestehendem Wissen auseinandersetzen, komplexe Projekte durchführen und zu eigenen Ergebnissen gelangen.“. 

Zwischen den Blöcken gibt es noch einen ganz praktischen „Lockdown Light“ Tipp, nämlich einen virtuellen Kochkurs, bei man synchron zusammen kocht. Der Campus und der informelle und soziale Austausch, der normalerweise wichtiger Bestandteile auch dieses Tages ist, kann durch solche Aktionen natürlich nicht ganz simuliert werden. Aber vielleicht lässt sich die Integration eines gemeinsamen Kochens verstehen als ein Platzhalter, als die Betonung, dass man gewahr ist, dass im digitalen Raum etwas fehlt.

von Ulrich Mathias Gerr

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