Sabine Redlefs
Wohlenberger Wiek (Ostsee), Hunte, Stoteler See, Großer Bornhorster See
Das Werk von Sabine Redlefs eröffnet eine synthetische Perspektive auf befremdliche Unterwasserwelten und schafft durch ihre kontrastreiche Darbietung eine Verbindung des Unterseeischen mit der modernen Sehnsucht nach Persistenz, vor dem Hintergrund ständiger Ablenkung in einer dopamingesteuerten Welt.
Sie hat in großen Teilen mit Stille gearbeitet, die die gedämpfte Situation unter der Wasseroberfläche einfängt. Das Ende bricht mit der Stille und nutzt Off Ton, dieser ist Found-Sound. Der remixte Vortrag eines Neurowissenschaftlers folgt der Thematik „Ablenkung und Aufmerksamkeit“. Diese Gegensätze ziehen sich durch, über und unter der Oberfläche, hell und dunkel, Stille und Stimme.
Die Verbindung der Stimme zum Video bleibt offen und lässt so das Video nicht in eine Lesart zwängen. Diese Beziehung wird nicht aufgeklärt, sondern bleibt Leerstelle. Das Video offenbart die Kurzsichtigkeit, die unter Wasser herrscht und eine abstrakte Bedrohlichkeit birgt.
Die Unterwasserwelt ist eine fiktive, die weder Fluss noch See noch Meer sein kann und gleichzeitig diese Räume vereint.
Nach dem belebten Anfang folgt nur noch Unbelebtes, die Unterwasserwelt erscheint als karge Landschaft, nicht paradiesisch, sondern tot.