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Kommentar zur Verleihung der Auszeichnung als Fairtrade-University

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Unsere Universität wurde kürzlich durch unser Mitwirken als Fairtrade-Universität ausgezeichnet. Ein Ausschnitt aus unserer Rede bei der Verleihfeier letzte Woche:

„Das Ziel von Fairtrade ist es, über Mindestpreise und Prämien die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung von Arbeiter*innen zu verbessern, Kinderarbeit zu verhindern und die gewerkschaftliche Organisation zu fördern. Darüber hinaus sind über die verschiedenen Siegel auch einige Standards, die die Umweltverträglichkeit der Produkte verbessern sollen, inbegriffen. Diese Anliegen befürworten wir ausdrücklich.

Trotzdem sollte berücksichtigt werden, dass die Anforderungen je nach Siegel sehr unterschiedlich sind und auch, dass wir die Kriterien, die Fairtrade an die Produktion anlegt, keineswegs für ausreichend halten. Fairtrade-Produkte mit hohen Standards sorgen dafür, dass die Lebenssituation von einigen Menschen ganz konkret verbessert wird. Klar muss dabei aber immer sein: Die Ursachen für ausbeuterische Arbeitsbedingungen in den Ländern des globalen Südens sind systemisch bedingt und demzufolge auch nicht durch private Konsumentscheidungen aufzuheben. Eine Bekämpfung dieser Ursachen kann nur durch Erkenntnis und Veränderung jener gesellschaftlichen Verhältnisse erfolgen. In der Konsequenz heißt das für uns, dass der Schwerpunkt der Befassung mit dem wichtigen Thema Fairtrade an der Universität nicht nur auf dem Erfüllen der genannten Kriterien liegen darf. Sondern wir hoffen, dass die Universität nicht nur in ihrer Rolle als kooperierende Fairtrade-Partnerin, sondern viel mehr als Ort kritischer Bildung zu einer gerechten Gesellschaft ihren Beitrag leistet.“

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