Tagung: Probleme Postkolonialer Studien

Tagung

Postkoloniale Theorien gewinnen weltweit einen immer größeren Einfluss im akademischen, politischen und medialen Bereich. Was als Versuch begann, den spezifischen Bedingungen und Erfahrungen in kolonial geprägten Gesellschaften sozialwissenschaftlich Rechnung zu tragen, ist zum Universalentwurf einer kritischen Thematisierung des ‚westlichen‘ Verständnisses von Vernunft, legitimer politischer Ordnung und wissenschaftlichem Weltbezug geworden.

Postkoloniale Theorie untersucht die Entstehung und Reproduktion eines ‚aufgeklärten westlichen Subjekts‘ durch projektive Konstruktion eines zugleich herabgewürdigten und beherrschten ‚Anderen‘ ebenso wie die Frage, ob es jenseits dieses ‚westlichen‘ Verständnisses und seiner Verquickung von ‚Wissen und Macht‘ ‚Narrative‘ geben kann, mit denen sich die ‚Anderen‘ der herabwürdigenden Repräsentation durch den Westen entziehen können.

Nicht erst seit den Debatten über den postkolonialen Theoretiker Achille Mbembe oder über die Kunstschau documenta fifteen rücken aber blinde Flecken und Probleme postkolonialer Ansätze zunehmend in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Die Tagung wird einige dieser Probleme thematisieren: Die Offenheit einiger postkolonialer Zugänge für neurechten Ethnopluralismus, die paternali-stische Behandlung der ‚Anderen‘ des westlichen Diskurses, die Dethematisierung antisemitischer und okzidental-istischer Haltungen und die postkolonialen Umdeutungen des Holocaust werden in den Blick genommen.

Die Veranstaltung findet am 02.06.23 von 10 bis 17 Uhr im BIS-Saal der Universität Oldenburg statt.

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