STATEMENT

Statement zum Konzert von Nura bei „Einfach Kultur“.

Bühne für antiisraelische Propagandistin. Alles einfach nur Kultur?

Am 03.08.2024 tritt die Deutschrap-Künstlerin Nura im Rahmen des Oldenburger Festivals „Einfach Kultur“ im Gleispark Oldenburg auf. Ihr Bild ziert die Startseite der Veranstalter*innen-Webseite und das Konzert war schnell ausverkauft: anscheinend ist sie der Main-Act und das Aushängeschild der Konzertreihe. Dabei scheint jedoch ihre israelfeindliche Äußerung vom 08. Oktober, wie auch ihre darauffolgende Nonpology, für die Veranstalter*innen von „Einfach Kultur“ kein Problem darzustellen.

Solidaritätsgrüße an Hamas?: Am 08. Oktober, einen Tag nach dem die Terror-organisation Hamas gemeinsam mit anderen Organisationen in Israel 1200 Menschen ermordet und über 200 Geiseln genommen hat, fällt die Rapperin Nura mit einer „Free Palestine“-Botschaft in den sozialen Medien auf. Die Verwendung der „Free Palestine“-Parole einen Tag nach dem mörderischen Angriff der Hamas auf Israel und das gleichzeitige Schweigen zum Massaker vom 07. Oktober selbst lassen sich nicht anders als Solidaritätsbekundung mit den Angreifern verstehen. Dabei ist es eine Verklärung der antisemitischen Terroranschläge als vermeintlichen Befreiungskampf.

Nonpology: Nuras darauffolgende, unter gesellschaftlichem Druck entstandene Entschuldigung ist keine, zeigt aber wie viel Spielraum der antisemitischen Stimmungsmache in der Kulturbranche überlassen wird. Selbst die Tatsache, dass das von ihr gepostete „Free-Palestine“-Bild bereits vor dem Angriff der Hamas entstand, nutzt Nura absurderweise als Entschuldigung. Diese Tatsache zeugt jedoch vielmehr von einer konsequenten Unterstützung des gewaltvollen, auf die Vernichtung Israels zielenden palästinensischen „Befreiungskampfes“. Dass diese nicht einmal durch die Gräueltaten vom 7. Oktober erschüttert wurde, sollte umso mehr alarmieren, denn damit offenbart Nura ihre zynische und empathielose Haltung gegenüber dem Leid von Jüdinnen*Juden.

„Leid ist Leid“?: Nuras „Entschuldigung“ ist beispielhaft für Sympathisant*innen des vermeintlichen Befreiungskampfes Palästinas: man verurteilt den Krieg an sich und ist vom menschlichen Leid im Allgemeinen entsetzt. Und so behauptet auch Nura, sie mache auch „keine Unterschiede welche Herkunft, welches Geschlecht, welche Sexualität oder welche Religion“ die Leidenden haben. Sie vergisst dabei jedoch, einen ausschlaggebenden Unterschied zu machen: Die Benennung, wer der Täter und wer das Opfer ist. Folglich spricht sie mit ihrer allgemeinen Verurteilung des Krieges implizit Israel das Recht ab, seine eigene Bevölkerung zu verteidigen.

Israelfeindlicher Aktivismus: Mit ihrer Teilnahme an einer antiisraelischen Aktion „Schulstreik für Palästina“ am 22. Mai 2024 in Neukölln, bei der mit Parolen wie „Yallah, yallah, Intifada“ zum Mord an Jüdinnen*Juden aufgerufen wurde, sowie mit ihrem öffentlichen Support für antisemitisch agierende Gruppe „Young Struggle“, und nicht zuletzt mit ihrem Festivalauftritt mit obligatorischem Palästinensertuch, u. a. im Mai 2024 in Konstanz und auf dem Panama Open Air im Juni 2024 in Bonn – zeigt Nura eindeutig, wem ihr Mitleid gehört. Oder besser: für wen sie keines finden kann.

Mit diesen Aktivitäten trägt Nura zur Verbreitung von Antisemitismus bei, der sich seit dem 07. Oktober auch in Deutschland in einem massiven Anstieg antisemitischer Straftaten bis hin zu offener Gewalt gegen Jüdinnen*Juden äußert.

Es ist ein eindeutiges Statement seitens der Veranstalter*innen von „Einfach Kultur“, trotz dessen Nura eingeladen zu haben. Dass Künstler*innen nach solchen Vorfällen weiterhin eine Bühne geboten wird, zeigt, wie weit Antisemitismus in der Popkultur angekommen und gesellschaftlich akzeptiert wird. Oldenburg ist hier keine Ausnahme.

Gemeinsames Statement des AStA der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und des Bündnis gegen Antisemitismus und Antizionismus Oldenburg


[Englisch]

Stage for an Anti-Israel Propagandist. Is it just Culture? – Statement on Nura’s Concert at „Einfach Kultur“

On August 3, 2024, German rap artist Nura will perform at the music festival „Einfach Kultur“ in Gleispark Oldenburg. An image of her is at the front of the festival’s homepage to see, and the concert sold out quickly. Apparently, she is the main act and the flagship of the festival’s line up. However, her anti-Israel statement from October 8, along with her subsequent non-apology, does not seem to be a problematic issue for the organizers of the festival „Einfach Kultur.“

Solidarity Greetings to Hamas? On October 8, one day after the terrorist organization Hamas, along with other groups, killed 1,200 people in Israel and took over 200 hostages, rapper Nura posted a „Free Palestine“ message to her fans on her social media account. Her using the „Free Palestine“ slogan one day after Hamas’s murderous attack on Israel and simultaneously remaining silent about the massacre on October 7 can only be seen as a solidarity gesture with the perpetrators and a misrepresentation of the anti-Semitic terrorist attacks as an alleged liberation struggle.

Non-apology: Nura’s subsequent apology, made under societal pressure, is not a genuine one but shows how much room there is left for an anti-Semitic propaganda in the culture industry. Even the fact that the image she posted with the sign „Free Palestine“ has been made prior to the attack of Hamas is absurdly used by Nura as an excuse. This fact, however, demonstrates rather a consistent support for the violent Palestinian „liberation struggle“ aimed at the destruction of Israel. The fact that she did not question her own support even due to the atrocities of October 7 should be all the more alarming, as it reveals Nura’s cynical and empathy-lacking attitude towards the suffering of Jews.

„Suffering is Suffering„? Nura’s „apology“ is typical for sympathizers of the alleged Palestinian liberation struggle. They condemn every war and are horrified by human suffering in general. And so does Nura herself. She claims that she does „not differentiate between origin, gender, sexuality, or religion“ of those who suffer. However, she forgets to make one crucial distinction: to name who the perpetrator and who the victim is. Consequently, with her general condemnation of war she implicitly denies Israel’s right to defend its own population.

Anti-Israel Activism: With her participation in the anti-Israel demonstration „School Strike for Palestine“ on May 22, 2024, in Neukölln, where slogans like „Yallah, yallah, Intifada“ called for the murder of Jews, as well as her public support for the political group „Young Struggle,“ which is known for its anti-Semitic actions, and last but not least with her festival appearances with the obligatory Palestinian scarf in May 2024 in Konstanz and in June at the festival „Panama Open Air“ in Bonn Nura shows clearly for whom she has compassion. Or rather: for whom she has none.

With these deeds, Nura contributes to the spread of anti-Semitism, which has manifested itself since October 7 in a massive increase in anti-Semitic crimes in Germany, up to an open violence against Jews.

By inviting Nura despite all of this, the organizers of the festival „Einfach Kultur“ make a clear statement. That artists are still being welcome on stage after such incidents shows how deeply anti-Semitism has penetrated pop culture and how it can count on a social acceptance. Oldenburg is no exception here.