Gegen jede Diskriminierung
Diskriminierung
Diskriminierung meint die unrechtmäßige Schlechterbehandlung bzw. Benachteiligung eines Menschen aufgrund einer Eigenschaft. Unrechtmäßig ist hierbei ein wichtiges Kriterium, um etwas als Diskriminierung zu definieren, da nicht jede Ungleichbehandlung auch eine Diskriminierung darstellt. Beispielsweise können Kinder, die eine gewisse Körpergröße unterschreiten von Fahrgeschäften ausgeschlossen werden. Da es sich hierbei um ein Sicherheitskriterium handelt, ist es keine Diskriminierung, obwohl es eine Ungleichbehandlung darstellt.
Eigenschaften, die zu Diskriminierung führen können sehr unterschiedlich ausfallen und angeboren oder erworben sein. Bekannte Ursachen für Diskriminierung sind unter anderem Geschlecht(sidentität), Religion, Ethnizität, Nationalität, soziale Herkunft, Sprache, sexuelle und/oder romantische Orientierung, sichtbare oder unsichtbare Behinderung und chronische Erkrankung, Alter, Sprache und körperliche Merkmale jeglicher Art. Typischerweise werden diese Diskriminierungsgründe unter den Bezeichnungen Antisemitismus, Sexismus, Klassismus bzw. Chauvinismus, Rassismus, Queerfeindlichkeit, Adultismus, Ableismus uvm. Zusammengefasst.
Dabei kann ein Mensch oder eine Gruppe auch durch mehr als eine Ursache gleichzeitig diskriminiert werden. Hierbei handelt es sich um eine sog. Mehrfachmarginalisierung.
Die Ausdrucksformen von Diskriminierung sind ähnlich vielfältig wie die möglichen Ursachen. Diskriminierung kann sich in konkreten Handlungen (z. B. Kommentare, Ausgrenzung aus einer sozialen Gruppe, schlechtere Benotung), aber auch in (gesellschaftlichen oder institutionellen) Regeln oder Traditionen und auch in Gesetzen widerspiegeln.
Daher werden die folgenden Ebenen von Diskriminierung unterschieden:
- Mittelbare D.: Vorschriften, Verfahren etc. sind lediglich dem Anschein nach neutral, aber führen bewusst zum Ausschluss einer Personengruppe (Bsp.: Beschränkung auf „Muttersprachler:innen“, wo keine besonderen Sprachkenntnisse erforderlich sind)
- Unmittelbare D.: Gezielte Schlechterbehandlung aufgrund einer Eigenschaft (Bsp.: Gabe einer geringeren Dosis Schmerzmittel unter der rassistischen Annahme, dass eine Schwarze Person ein geringeres Schmerzempfinden habe)
- Strukturelle D.: Diskriminierung, die durch gesellschaftliche und gewachsene Strukturen bedingt ist (Bsp.: Homosexuelles Paar bekommt automatisch ein Zimmer mit getrennten Betten in einem Hotel zugewiesen)
- Institutionelle D.: Bürokratische Verfahren, Regeln und Gesetze führen zu Diskriminierung (Bsp.: Bahnhöfe, die aufgrund von langwierigen bürokratischen Verfahren und Gesetzen nicht rollstuhlgerecht umgebaut werden)
- Individuelle D.: Diskrimininierungsform, die im zwischenmenschlichen Kontakt entsteht (Bsp.: Schüler mit Kippah wird von der Geschichtslehrerin regelmäßig ohne erkennbaren Grund vom Unterricht ausgeschlossen)