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15. Juni 2023 | 18:00

Die fortschreitende Umweltzerstörung verschafft auch Ideologien, die gesellschaftliche Zusammenhänge vernebeln, wieder mehr Resonanz. Dazu gehören Tiefenökologie und Bioregionalismus. Grundsätzlich problematisch ist ihr spiritueller Zugang zu gesellschaftlichen Widersprüchen, der Nabelschau Vorschub leistet, statt Kapitalverwertung als Ursache zu verstehen. Arne Naess, der Begründer der Tiefenökologie, schwärmte sogar vom Markt als gesellschaftlicher Steuerungsinstanz.
Manche Tiefenökolog*innen deuten eine vermeintliche Überbevölkerung als Ursache aller Probleme und schmähen den Menschen als gefährliches Virus, das den Planeten befallen habe. Einige fordern einen Einwanderungsstopp. Bioregionalismus proklamiert Abschottung und Autarkie innerhalb „natürlicher“ Grenzen, statt transnationaler Solidarität und Befreiung.
Die abgründigen Seiten von Tiefenökologie und Bioregionalismus sind das Thema dieses Vortrags.

Der Referent Peter Bierl ist Journalist. Zuletzt sind von ihm erschienen „Unmenschlichkeit als Programm“ (2022), „Die Legende von den Strippenziehern. Verschwörungsideologie im Zeitalter des Wassermanns2 (2021), „Die Revolution ist großartig – Was Rosa Luxemburg uns heute noch zu sagen hat“ (2020) sowie „Keine Heimat nirgendwo. Eine linke Kritik der Heimatliebe“ (2020) und „Einmaleins der Kapitalismuskritik“ (2018).

Die Veranstaltung findet in Raum A01 0-006 an der Universität Oldenburg statt.