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24. November 2022 | 18:30 20:30

Der Historiker Mark von Hagen plädierte in seinem bereits 1995 erschienenen Essay “Does Ukraine has a History?“ dafür, dass die Ukraine als ein selbständiges Subjekt in wissenschaftlichen Debatten wahrgenommen und behandelt werden sollte. Die Subjektivitätslosigkeit prägt das Ukraine-Bild in Deutschland bereits seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Ukraine wird in der deutschen Öffentlichkeit, und oft auch in der Forschung, zum einen mit Nationalismus, Antisemitismus und der Kollaboration mit der NS-Macht im Zweiten Weltkrieg verbunden, zum anderen wird die Ukraine paradoxerweise als Teil Russlands betrachtet.

Der Vortrag skizziert den Paradigmenwechsel und Kontinuitäten in der Wahrnehmung der Ukraine in wissenschaftlichen und politischen Debatten Deutschlands seit dem Ersten Weltkrieg bis heute. In der Präsentation wird der Versuch unternommen, die Vorurteile über die Ukraine, die zu ihrer Stereotypisierung und einer gewissen Subjektivitätslosigkeit führen, wie zum Beispiel die Spaltung in West und Ost, zu definieren und ihrem Ursprung nachzugehen.

Zur Person

Bozhena Kozakevych ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Lehrstuhl für „Entangled History of Ukraine“ an der Europa-Universität Viadrina. In Ihrem Promotionsprojekt beschäftigst sie sich mit dem Thema „Juden und Christen: Die sowjetische Religionspolitik im multiethnischen Berdytschiw (1921−1964)

Die Veranstaltung findet in A01 0-006 statt.

Livestream über den YouTube-Kanal der Gesellschaft für kritische Bildung: https://www.youtube.com/channel/UCTzgj-nfm5OwIMPy1Z14Eww