Erinnern als höchste Form des Vergessens?

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Heute

Rolf Pohl: Normalität und Massenmord. Zur Sozialpsychologie der NS-TäterInnenschaft

moderiert von Prof. Dr. Julia König Spätestens seit Hannah Arendts Hinweis auf die tiefe Kluft zwischen der Monströsität der NS-Verbrechen und der vergleichsweise banal wirkenden Durchschnittlichkeit ihrer Exekutoren steht die Frage nach der Normalität auf der Tagesordnung der NS-Täterforschung. Aber wie „normal“ waren die Täterinnen und Täter wirklich und, diese Zuschreibung einmal angenommen: wie ist […]

Felix Berge: Der Holocaust als offenes Geheimnis

moderiert von Andreas Bosch Um den Holocaust als ein offenes Geheimnis in der deutschen Bevölkerung begreifen zu können, ist es nötig, die Kommunikationsstrukturen der nationalsozialistischen Diktatur und seiner Mehrheitsgesellschaft zu verstehen. Die offiziellen wie informellen Informationsformen artikulierten sich in Augenzeugenberichten und Andeutungen des Regimes selbst, kleideten sich aber auch in Deckerzählungen oder Spottverse; sie artikulierten […]

Felix Sassmannshausen: Neumanns materialistische Analyse des Nationalsozialismus im Behemoth

moderiert von Jonas Erulo & Sebastian Gräber Vor 80 Jahren ist Franz L. Neumanns Behemoth erschienen. Die Studie gilt bis heute als eine der bedeutendsten Arbeiten über die Struktur und Praxis nationalsozialistischer Herrschaft. Das Buch, in der ersten Auflage 1942 erschienen, ist im sich radikalisierenden Vernichtungskrieg der Deutschen und in der Shoah situiert, zu einem […]

Marta Havryshko: Gender and Genocide: Sexual Violence against Jewish Women during the Holocaust

Dr. Marta Havryshko untersucht in ihrem Vortrag anhand einer Vielzahl von Primär- und Sekundärquellen geschlechtsspezifische Gewalt und körperliche Erfahrungen als eine der traumatischsten Dimensionen des Alltags jüdischer Frauen während der Shoah. Der Vortrag hebt die politische Bedeutung sexueller Übergriffe gegen jüdische Frauen während des Zweiten Weltkriegs hervor, die von verschiedenen Akteuren verübt wurden, und argumentiert, […]

Steven T. Katz: The Uniqueness of the Holocaust

Prof. Dr. Steven T. Katz geht der Frage nach, ob der Holocaust ein einzigartiges historisches Ereignis war und kommt zu dem Schluss, dass er es war. Nach der Erörterung einer Reihe zentraler theoretischer Fragen wird sich der größte Teil des Vortrags mit Vergleichen zu anderen Tragödien befassen, die regelmäßig angestellt werden, z. B. dem Gulag, […]

Jeffrey Herf: The ‚Jewish Enemy‘ in Nazi Propaganda during World War II and the Holocaust

In seinem Vortrag wird Prof. Dr. Jeffrey Herf (University of Maryland, College Park) untersuchen, wie die antisemitische Interpretation des Zweiten Weltkriegs durch die Nazis eine Politik des Massenmords rechtfertigte. Im Mittelpunkt dieser Propaganda, die in Zeitungen, auf Plakaten und in Rundfunkbeiträgen verbreitet wurde, stand die Behauptung der NS-Führung, dass die von den Vereinigten Staaten, Großbritannien […]

Steffen Klävers: Postkoloniale Holocaustdeutungen

Steffen Klävers' Vortrag thematisiert und erörtert verschiedene Deutungsweisen der nationalsozialistischen Judenvernichtung, die in der postkolonialen Theorie und Wissensproduktion verbreitet sind. Zentral sind hier immer wieder Fragestellungen, die auch im so genannten "#Historikerstreit 2.0" eine breite Öffentlichkeit erreichten: Handelt es sich bei der nationalsozialistischen Judenvernichtung im Holocaust um ein historisch neuartiges Phänomen? Lässt sich der #NS-Antisemitismus […]

Micha Keiten: Warum Rassismustheorien an der Erklärung des Antisemitismus scheitern

moderiert von Ronja Rossmann Aktuelle Theorien des systemischen #Rassismus beschäftigen sich häufig auch mit der Diskriminierung von Juden und Jüdinnen. Der Versuch, #Antisemitismus bloß als Rassismus gegen Juden zu erklären, läuft jedoch Gefahr, seine Spezifika zu verkennen. So wird Antisemitismus mit antimuslimischem Rassismus zusammengebracht oder marginalisiert und als ein Problem der Vergangenheit dargestellt. Diese Relativierungen […]

Ingo Elbe: Hannah Arendts Bild des Holocaust und seine postkolonialen Erben

Die gegenwärtige Relativierung des Holocaust und begriffliche Eliminierung des #Antisemitismus, wie man sie in den postkolonialen Theorien von Achille Mbembe, Dirk Moses, Enzo Traverso oder Michael Rothberg findet, wandeln auf Hannah Arendts Pfad. Ausgehend von einer Analyse ihrer Moderne-Kritik thematisiert PD Dr. Ingo Elbe in seinem Vortrag zunächst zentrale Konzepte, mit denen Arendt seit Mitte […]