Klassismus – der sozialmoralische Blick auf die Klassengesellschaft – Thomas Land
Die ‚intersektionale Verschränkung‘ von class, race und gender ist die trinitarische Formel des akademischen Linksliberalismus. ‚Klasse‘ wird in diesen Zusammenhängen zumeist nicht als Position innerhalb der Produktions- und Eigentumsverhältnisse, sondern als ‚Diskriminierungskategorie‘ verstanden. Das Problem an ‚klassistischen Zuschreibungen‘ ist die eingeschränkte ‚Klassenmobilität‘. Durch die Weitergabe eines universitären oder proletarischen ‚Habitus‘, so die gängige Klassismuskritik, legen […]
Diskriminiert die Vernunft? Zur Postmodernen Kritik des kategorialen Denkens – Johannes Bruns & Michael Heidemann
Der logische Zwang stringenter Beweisführung ist zu unterscheiden vom herrschaftlichen Zwang, einen fremden Willen grundlos gefügig zu machen. Die Unterscheidbarkeit von beidem bildet den Ausgangspunkt der europäischen Philosophietradition, die in ihren Disziplinen der Logik, Metaphysik und Erkenntnistheorie feste Kriterien für die konsistente und zugleich sachhaltige Rede über einen Gegenstand allererst entwickelt. So gehört es etwa […]
Podium: Emanzipation und Identität bei Butler und Adorno – Alexandra Colligs & Alexander Gruber
Die Podiumsdiskussion behandelt das Problem des Verhältnisses von Emanzipation und Identität anhand zweier prominenter Theoretiker*innen: Theodor W. Adorno und Judith Butler. Dabei sollen insbesondere die in der linken Debatte immer wieder auftauchenden Extrempositionen einer ‚essentialistischen‘ Identitätskonstruktion als Basis der Herrschaftskritik einerseits und eines geradezu neoliberalen und irrationalistischen Imperativs der Auflösung oder zumindest Subvertierung aller Identität […]
Desexualisierung in der Queer Theory – Steffen Stolzenberger
Der Ankündigungstext für diesen Vortrag wird Anfang Mai hier veröffentlicht. Steffen Stolzenberger studierte Philosophie und Anglistik in Oldenburg. Er promoviert gegenwärtig am Institut für Erziehungswissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zur Kritik an der Kompetenzentwicklung als bildungspolitisches Paradigma und arbeitet als Lehrer in Frankfurt am Main. Im Sammelband "Zugzwänge. Flucht und Verlangen" veröffentlichte er 2020 den […]
Podiumsgespräch zu Narzissmus und Identitätspolitik – mit Sama Maani
Der Ankündigungstext für diese Veranstaltung wird Anfang Mai hier veröffentlicht. Sama Maani studierte Medizin in Wien und Philosophie in Zürich. Er ist ausgebildeter Psychiater und Psychoanalytiker und lebt als Schriftsteller in Wien. Von ihm erschienen unter anderem die Essaybände "Respektverweigerung: Warum wir fremde Kulturen nicht respektieren sollten. Und die eigene auch nicht" (2015) und "Warum […]
Zum Verhältnis von Narzissmus und Gesellschaftskritik – Lutz Eichler
Der Ankündigungstext für diese Veranstaltung wird Anfang Mai hier veröffentlicht. Lutz Eichler lehrt und forscht am Institut für Soziologie an der Universität Erlangen-Nürnberg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Arbeitssoziologie, Gesellschaftstheorie, Zeitdiagnose und Sozialisations- und Biographieforschung. Die Veranstaltung findet im Kulturzentrum Irgendwo (Amelie-Beese-Straße 8) in Bremen statt.
„Was will das Weib?“ Zum Unbehagen am Geschlecht und der Sehnsucht nach der „Vollen Identität“ – Christine Kirchhoff
Sigmund Freud formulierte programmatisch, dass es nicht die Aufgabe der Psychoanalyse sein könne, zu sagen, was „das Weib ist“, sondern dass es der Psychoanalyse entspreche, zu fragen, „wie es wird“.Ausgerechnet die Theorie, die schon für Generationen von Feministinnen ein Stein des Anstoßes war und in Folge kritisiert, verworfen oder durch scheinbar bessere Modelle ersetzt wurde, […]
Apokalyptische Erlösungserwartung und ‚sakrale Weltordnung‘. Völkische Esoterik in Ungarn – Magdalena Marsovszky
Esoterik als Alltagsreligion ist gegenwärtig die prägnanteste Manifestation der Schuldabwehr in Ungarn. Als wahnhaftes Phantasma bekam sie Eingang ins neue Grundgesetz (2012) und bestimmt als staatsrechtliche Grundlage das politische und kulturelle Leben. Da sie die Wirklichkeit zu entstellen vermag, wurde sie zur destruktiven Norm, in der Menschengruppen durch gemeinsame Wutprojektionen zueinander finden. Ihr Ziel ist […]