Gesellschaftlich-politische Folgen des Klimawandels im Nahen Osten – Thomas von der Osten-Sacken

In einem ihrer letzten Klimaberichte warnte die UNO nachdrücklich, dass von den globalen Veränderungen ganz besonders Ostafrika und die MENA-Region betroffen seien: Sollte nicht in Kürze der globale CO2-Ausstoß drastisch reduziert werden, hätten die beiden Regionen mit ganz besonders verheerenden Folgen zu kämpfen. Schon jetzt sind diese Veränderungen deutlich zu sehen und zu spüren: Experten zufolge erwärmen sich der Irak und Iran bis zu siebenmal schneller als andere Regionen der Welt. Im Sommer 2021 herrschte in der Autonomen Region Kurdistan im Nordirak eine verheerende Dürre, die die Wüstenbildung verstärkte, die Ernte bedrohte und den Zugang von Millionen von Menschen zu Wasser gefährdete. Die unmittelbaren Auswirkungen des Klimawandels in der Region haben Forderungen der Bevölkerung nach gesellschaftlichen Veränderungen bestärkt: Insbesondere jüngere Menschen haben sich über soziale Medien und globale Bewegungen vernetzt und organisiert.
Die Hilfsorganisation Wadi e. V. arbeitet in Halabja, einer landwirtschaftlich geprägten Gegend im Südosten Kurdistans, zusammen mit verschiedenen Gruppen und der Stadtverwaltung an der lokal breit unterstützten Kampagne „Green City Halabja“. Sie wurde im vergangenen Jahr anlässlich des 34. Jahrestag der chemischen Giftgasangriffe Saddam Husseins initiiert, bei denen 3200-5000 Menschen ums Leben kamen und unter deren Folgen die Region noch immer leidet. Im Vortrag soll es am Beispiel der nachhaltigen Entwicklung in Kurdistan um die gesellschaftlichen und politischen Folgen des Klimawandels im nahen Osten gehen.

Die Veranstaltung findet im Raum A01 0-006 der Universität Oldenburg statt.