17. Mai 2023 | 14:00
Der letzte linke Kleingärtner sinniert über Erntefreuden und Hagelschäden, über sterbende Hühner und blühendes Leben sowie nicht zuletzt über die politische Ökonomie des Kleingartenwesens und der großen Landwirtschaft. Dabei schwankt er in seinen Ausführungen zwischen penetrant ordnungsliebend und ebenso penetrant auf Vielfalt gepolt.
Um die Herzen des Publikums emotional verlässlich zu erreichen, tauchen als weiteres Stilmittel in der Kolumne vier Hühner auf, die es auch im richtigen Leben gibt. Sie sind in die Gartenarbeit integriert und müssen hart arbeiten, damit es zu einer überbordenden Ernte kommt. Immerhin kümmert er sich gemeinsam mit seinen Hühnern um die Ernährung der Menschheit. Drunter macht er es nicht.
In der Kolumne stichelt „Der letzte linke Kleingärtner“ gegen die weit verbreiteten Klischees über Landwirtschaft und Gartenbau: Mal hat er die vermeintlich dummen Bauern, mal die dummen NGOs, mal die dummen Veganer, mal die dummen Verbraucher im Blick. Außer ihm weiß sowieso niemand Bescheid. Bei diesen Überlegungen gerät er derart ins Straucheln, dass er Gefahr läuft, seine Meinung ändern zu müssen, was er wiederum mit allen argumentativen Mitteln zu verhindern sucht. Und dazwischen gackern die Hühner. Er wird die ganz große Frage beantworten: Warum sind Kleingärtner die verlassensten Geschöpfe auf Erden?
Nach der Lesung Autogrammstunde mit sehr schönen Autogrammkarten. Selfies bitte erst nach der Veranstaltung.
Die Gartenkolumne entsteht im Agrarprojekt ERNA goes fair der Aktion 3.Welt Saar und erscheint in mehreren Zeitungen.
Die Veranstaltung findet im Campusgarten (hinter Gebäude A14) der Universität Oldenburg statt.