Lade Veranstaltungen

« Alle Veranstaltungen

  • Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.

Die politische Rolle der Studierendenschaft

4. November 2021 | 18:00 20:00

Am Donnerstag den 4. November, findet um 18 Uhr in A01 0-008 die Diskussionsveranstaltung „Die politische Rolle der Studierendenschaft“ mit Michael Heidemann und Sebastian Zachrau statt.

Die Veranstaltung ist Teil der AStA-Einführungswochen vom 11.10. bis zum 10.11.2021. Es wird nach dem Input beider Referenten Raum für Fragen, Kritik und Diskussion geben.

// Ankündigungstext von Michael Heidemann //
Die Kritik des Wissenschaftsbetriebs ist ein Luxus, den die Studierenden sich leisten können müssen. Sie stellt keine auf dem Arbeitsmarkt nachgefragte Kompetenz dar, lässt sich nur selten in Form von Creditpoints veredeln und ist erst recht dann unattraktiv, wenn eine Karriere in ebendiesem Wissenschaftsbetrieb angestrebt wird. Sich mit den eigenen Studienbedingungen überhaupt vertieft und dann auch noch kritisch auseinanderzusetzen, erschwert die Einhaltung der straffen Regelstudienzeit und sorgt nicht selten für Unmut bei denjenigen, von deren Benotungen man abhängig ist.
Geht ein heutiges Studium also seinen vorgesehenen Gang, spricht fast nichts dafür, dass die Studierenden sich kritisch zum herrschenden Wissenschaftsbetrieb stellen sollten. Einen realistischerweise erwartbaren Nutzen für das spätere Leben haben sie davon nicht. Aus den Schulen kommen sie mit der Erfahrung, dass am weitesten kommt, wer ein instrumentelles Verhältnis zu den eigenen Fähigkeiten kultiviert und das tut, was dem Erwartungshorizont der Lehrer
entspricht. Entsprechend stellt Michael Heidemann die Frage, mit welchem Grund sich also überhaupt von einer „politischen Rolle der Studierendenschaft“ reden lässt, wenn damit auf etwas abgezielt sein soll, was über die bestehenden Verhältnisse und ihre schier unüberwindbaren Sachzwänge hinausweist?
Michael Heidemann studierte bis Sommer 2021 Philosophie in Oldenburg, ist Mitglied im Fachschaftsrat Philosophie und war zeitweilig studentischer Vertreter im Fakultätsrat der Fakultät IV.

// Ankündigungstext von Sebastian Zachrau //
Die Universität hat seit ihrer Entstehung vor etwa einem Jahrtausend vielfältige Wandlungen durchlaufen, und die Studierendenschaft mit ihr. Heutzutage besteht ein eklatanter Widerspruch zwischen dem gesellschaftlichen Ansehen von Wissenschaft und Universitäten und der relativ miserablen Lage der Studierenden. Was sich jedoch gehalten hat, ist ein gewisses politisches Sendungsbewusstsein der Studierendenschaft.
Sebastian Zachrau geht in seinem Vortrag der Frage nach, was die Rolle der Studenten in verschiedenen Epochen war und was sie heute sein könnte. Dabei soll insbesondere beleuchtet werden, was es eigentlich mit der universitären Selbstverwaltung auf sich hat und wie eine Kritik des Wissenschaftsbetriebs aussehen könnte, die auf den Erhalt der Wissenschaft abzielt.
Sebastian Zachrau ist Student der Wirtschaftsgeschichte, aktiv in der studentischen Selbstverwaltung (u.a. ehemaliger Vorstand der bundesweiten Studierendenvertretung, dem fzs e.V.) und hält Vorträge und Workshops zu Themen der Wissenschaft und Universität, der politischen Ökonomie, dem historischen Materialismus und der Extremismusdoktrin.